20.9.09

Antonia Lengers : Jesuiten in Hitlers Wehrmacht






Für die Jesuiten war die eigentliche, sie durch ihre Gelübde bindende Bezugsgruppe mit ihrem idealen Gruppenleitbild ihre Ordensgemeinschaft, d.h. die "Mitbrüder".
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Die "Mitbrüder" war gemeinsam, daß sie sich verstanden als "Söhne" des "Hl. Vaters Ignatius", also ihres Ordensgründers.
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Ein Jesuit pflegte selbst im Zweiten Weltkrieg den persönlichen Kontakt zu seinen "Mitbrüdern" - egal, wo diese ansässig waren und wirkten und unabhängig vom Verhältnis der Staaten zum NS-Reich, seien dies neutrale oder verbündete Staaten oder gar Kriegsgegner. Ein deutscher Jesuit und Soldat besuchte seine "Mitbrüder" daher auch in Frankrecih, Belgien, Polen oder im Rußland eingegliederten Litauen. Dabei bleibt zu bedenken, daß auch die dortingen jungen Jesuiten zum Kriegsdienst in ihren Ländern eingezogen waren, also "Feinde" oder "Verbündete" waren.

Die Jesuiten trennten scharf zwischen "Mitbrüdern" und soldatischen "Kameraden", zwischen einem "besseren Deutschland", für das sie kämpfen wollten, und dem "Dritte Reich".
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Im Sommer 1941 wurde sie aufgrund eines Geheimbefehls Hitlers aus dem aktiven Dienst in der Wehrmacht mit der Bezeichnung "nicht zu verwenden", entlassen.

Antonia Lengers
JESUITEN IN HITLERS WEHRMACHT
Kriegslegitimation und Kriegserfahrung

224 s., mit 66 bisher unveröffentlichten Dokumenten.
Paderborn, München, Wien, Zürich 2009.
ISBN 978-3-506-76805-6

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