Torsten Dietrich
PAULUS
DAS TRAUMA VON STALINGRAD
Eine Bibliographie
580 S. Ill.
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn, Wien, München, Zürich 2008
ISBN 978-3-506-76403-4
Bis auf den heutigen Tag zählt Friedrich Paulus (1890-1957) zu den bekanntesten, aber auch umstrittensten deutschen Heerführer des Zweiten Weltkriegs. Sein Name ist untrennbar mit den Drama der Schlacht um Stalingrad, mit dem Untergang der 6.Armee verbunden. Docj das Urteil über Paulus nur auf die wenigen schrecklichen Monate von Stalingrad zu stützen, es auf diese vieldiskutierte Frage zu verengen, ob er seine Armee hätte retten können, hätte er nur den Mut zu selbständigen Handeln gegen Hitlers Befehl aufgebracht, täte dem Leben dieses überaus bef'ähigten Offiziers unrecht. Seiner ebenfalls umstrittenen Haltung in der Gefangenschaft - Paulus brach 1944 offen mit Hitler, stellte sich den "Bund der Deutscher Offiziere" und der sowjetischen Propaganda zur Verfügung und trat 1946 als Zeuge der Anklage im Nürnberger Prozess auf - ist ein eigenes Kapitel gewidmet, ebenso den letzten Jahren seines Lebens in der DDR, in deren Dienst er sich stellte, weil er sich von ihr mitten im "Kalten Krieg" die Wiedervereinigung Deutschlands erhoffte - ein Abschnitt seines Lebens, der bis heute unbekannt geblieben ist.
Torsten Dietrich, 1956 in Berlin geboren, promovierte 1989 über das Thema Militärpolitik der SED in den jahren 1946 bis 1956. Seit 1991 arbeitet er als Historiker am Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Potsdam.
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